Indonesien: Die fünf besten Tipps von Reisebloggern... und einem Local

Indonesien
Bromo Mountains auf Java; von Chris Wilpert, CC by 2.0


Heute sind es noch genau 49 Tage, bis ich zu meiner Südostasienreise aufbreche.

Wie Du weißt plane ich, zunächst Thailand, dann Indonesien und zuletzt die Philippinen zu besuchen. Vor genau einer Woche habe ich meine Interviewreihe über diese drei Reiseziele begonnen und zwar mit den Interviews über Thailand. Heute soll es nun mit den Fragen und Antworten zu Indonesien weiter gehen.

Indonesien ist der größte Inselstaat der Welt. Er besteht aus 17.508 Inseln, von denen aber nur 6.044 als bewohnt gelten. Zudem stellt er mit ca. 200 Millionen Muslimen den weltweit größten muslimischen Staat dar. Ein weiterer spannender Fakt ist, dass das Land geographisch sowohl zum asiatischen als auch zum australischen Kontinent gehört. Der Inselstaat ist unglaublich artenreich und ist unter Reisenden sowohl als Tauch- als auch als Surfparadies bekannt.

 

Sowieso zählt Indonesien wohl mit zu den vielfältigsten Ländern in ganz Südosatasien. Je nach Insel gibt es verschiedene Religionen und Kulturen und auch landschaftlich hat der Staat viel zu bieten: weiße oder schwarze Strände, türkisblaues Wasser, zahllose Reisterrassen und eine atemberaubende Vulkanlandschaft.

Indonesien
Ubud auf Bali; von Christian Wilpert, CC by 2.0

 

Um euch (und mir) ein paar Tipps zusammen zu stellen, habe ich einige Blogger zu den einzelnen Ländern befragt. Zu Indonesien habe ich folgende Fragen gestellt:

 

1. Was ist das Besondere an Indonesien? Wieso ist es ein interessantes Reiseland?

2. Was sollte man in Indonesien auf keinen Fall verpasst haben?

3. Welches Fettnäpfchen sollte man in Indonesien auf jeden Fall vermeiden?

4. Gibt es eine Situation, an die Du Dich besonders gerne erinnerst?

5. Bali hat eine größtenteils hinduistische Bevölkerung, wohingegen die meisten anderen Teile Indonesiens mehrheitlich muslimisch sind. Worauf sollten Reisende beim Wechsel der Kulturen besonders achten?

 

Alle teilnehmenden Blogger haben sich schon eine gewisse Zeit im entsprechenden Land aufgehalten und auch sonst schon einiges von der Welt gesehen. Und folgende Blogs haben diesmal mitgemacht:

Und nun endlich zu Beantwortung der Fragen über Indonesien:

 

Sarah von Rapunzel will raus

Die Schweizerin Sarah von Rapunzel will raus ist direkt nach ihrer Ausbildung das erste Mal für eine längere Zeit auf Reisen gegangen. Seitdem lebt und arbeitet sie immer wieder im Ausland. 

Philippinen

1. Indonesien ist spannend, da das Land sehr viele Inseln hat und diese extrem unterschiedlich sind. Alle Inseln sind anders. Nicht nur die Kultur ändert sich von Insel zu Insel, auch die Religion, die Bräuche, das Essen. Unter Umständen ändert sich sogar das Alltagsleben. Daher kann bei einer Indonesienreise sehr viel Unterschiedliches gesehen werden.

 

2. Abgesehen von den vielen Vulkanen von denen ich extrem begeistert war, empfehle ich immer gerne das Dieng Plateau auf Java.  Auch dort gibt es einen Vulkan, aber die Gegend ist anders als im Rest der Insel und sehr speziell. Die Anreise ist zwar lang, aber sie lohnt sich. Wer dem Touristenstrom in Indonesien entkommen will, ist hier richtig. 

 

3. Die Füße nehmen in Indonesien eine besondere Stellung ein, sie gelten als unrein. Daher sollte darauf geachtet werden, dass man beim Sitzen niemals jemandem die Fußsohlen entgegenstreckt oder sogar an den Füßen berührt. Sollte es doch passieren, immer in aller Form entschuldigen. Beim Betreten des Hauses werden immer die Schuhe ausgezogen.

 

4. Der Besuch des Vulkans Ijen war für mich ein besonderes Erlebnis. Obwohl das Wetter schlecht und ich krank war, habe ich mir diesen Ausflug nicht nehmen lassen. Und es war einmalig! In den Krater herunterzusteigen und das blaue Feuer bei Nacht zu sehen, ist unvergesslich.

 

5. Hier gilt es, sich umfassend über die beiden Religionen zu informieren und sich den Sitten anzupassen. Vor allem auf Bali sollte der Bevölkerungen und der Religion grösseren Respekt entgegengebracht werden. Oft wird Bali als Partyinsel wahrgenommen und aller Respekt vergessen. Auch hier gilt: Anständige Kleidung ist nie verkehrt, vor allem auch beim Besuch von Tempeln und heiligen Stätten.

 

Chris von Globesurfer

Chris ist 2012 zu einer über einjährigen Weltreise aufgebrochen. Außerdem hat er in Indonesien eine Zeit lang als Freiwilliger in einer Schule gearbeitet. Auf seinem Blog Globesurfer berichtet er über Erfahrungen von seinen Reisen, über mögliche Routen und die Finanzierung.

Indonesien

1. Indonesien ragt in Südostasien finanziell zwar nicht sonderlich heraus, aber es ist doch noch eine Ecke günstiger als viele andere Länder in SOA. Zudem ist es wirklich sehr groß und abwechslungsreich. Mit der Vielzahl von großen und kleinen Inseln hat Indonesien für jeden Backpacker etwas zu bieten. Es gibt sehr touristische Gebiete wie Bali, aber auch unentdeckte Schönheiten wie auf der Nachbarinsel Lombok.

 

2. Ich mag es kaum sagen, aber die Gili-Inseln auf Lombok sind wirklich ein kleines Paradies. Es gibt dort keine Autos und auch Strom ist nur bedingt verfügbar.
Die Insel kann man in einer Stunde zu Fuß ablaufen. Beim Schnorcheln trifft man regelmäßig auf Schildkröten und farbenfrohen Fische. Es ist halt wie im Paradies. Aber sicher wird die Insel, wie jedes beliebtes Ziel auf der Welt, irgendwann vom Massentourismus überrannt.

 

3. Für mich eigentlich eine Regel in allen Ländern (es sei denn man kennt sich schon etwas besser): Das Redeverbot über Politik und Religion. In Bali mag das nicht ganz so zutreffen, aber gerade in den muslimischen Gegenden sollte man es einfach vermeiden, um Konflikten aus dem Weg zu gehen. Außerdem muss man vielerorts davon ausgehen, dass Leute ein Trinkgeld erwarten, wenn man sie nach Hilfe fragt.

 

4. Da gibt es viele! Generell die Couchsurfingerfahrungen, die ich dort machen konnte. Ich musste kaum ins Hostel und habe eigentlich überall ein Platz zum Schlafen gefunden. Auch die drei Hochzeiten mit Hanny und meine Volunteerzeit an einer Schule werden sicher lange in meinem Kopf bleiben.

 

5. Man muss da eigentlich nicht sonderlich groß drauf achten. Man sollte es aber wissen! Gerade auf Java war es nervtötend, wenn fünfmal am Tag und das auch sehr früh die Prediger anfangen Ihre Lieder und Gebete lautstark durch die Gassen zu rufen. Man sollte Jugendliche und Kinder nicht mit dem Thema Religion konfrontieren. Es verwirrt viele, wenn man über europäische Verhältnisse spricht. Einige kennen ihren Glauben gar nicht so gut und werden einfach so aufgezogen.

 

Daniel von Unterwegz

Auf dem Blog Unterwegz schreibt Daniel über Erlebnisse auf seinen Reisen rund um die Welt und gibt Tipps für andere Reisende. Überwiegend ist er als Backpacker unterwegs und hat unter anderem 2013/14 eine halbjährige Weltreise gemacht.

Indonesien

1. Dadurch, dass Indonesien aus vielen Inseln besteht, ist das Land sehr vielseitig. Jede Insel hat etwas Besonderes, was man auf den anderen Inseln nicht findet. So hat jede Insel ihren Reiz. Auch, dass Indonesien im sogenannten Feuerring liegt, macht das Land sehr interessant, denn dadurch kann man auf vielen Inseln Vulkane besteigen. Außerdem kann man hier teilweise einzigartige Tierarten sehen. Auf der Insel Sumatra hat man noch die Möglichkeit frei lebende Orang Utans zu beobachten und auf der Insel Komodo gibt es die Komodowarane.

 

2. Da ich nur auf Java und Bali war, beschränke ich mich darauf. Was mir am meisten gefallen hat, war die Besteigung des Gunung Batur auf Bali. Auch wenn es beim Aufstieg zum Sonnenaufgang sehr nebelig war, war es eine tolle Tour. Da es zum Abstieg hin wieder besser wurde, hatte man tolle Ausblicke, Affen hat man im Nebel gesehen und ein sehr netter Guide hat uns geführt. Wenn man noch Glück hat und den Sonnenaufgang sehen kann, ist es sicher noch schöner. Ich habe sehr schöne Bilder von anderen Reisenden gesehen.

 

3. Ein richtiges Fettnäpfchen fällt mir nicht ein. Allerdings muss man in vielen Tempeln ein Sarong tragen. Dabei handelt es sich um ein Wickeltuch, das um die Hüfte gebunden wird. Daher sollte man sich nicht wundern, wenn jemand kommt und dir ein solches umbinden will. Die Pflicht gilt für Männer und Frauen. Da Männer so etwas in der Regel nicht tragen, ist das vielleicht etwas komisch. Man sollte darauf allerdings nicht abweisend reagieren oder es gar ablehnen. Es ist Pflicht und man darf sonst die meisten Tempel nicht betreten. 

 

4. Ja, die gibt es und sie betrifft nicht speziell eine Sehenswürdigkeit. Als ich mit Freunden bei der buddhistischen Tempelanlage Borobudur war, wurden wir sehr oft von Asiaten angesprochen, ob sie ein Foto mit uns machen dürftenDas kommt ja ab und an in Asien schon mal vor, aber hier wurde ich die ganze Zeit angesprochen. Teilweise stand ich mit der ganzen Familie zusammen und dann wollten einige noch ein Einzelfoto nur mit mir/uns haben. Ein Vater hat mir sogar sein Kind gereicht und machte dann ein Foto von uns.  Die Menschen haben sich sehr gefreut und haben sich höflich bedankt. Mich störte das überhaupt nicht, auch wenn es etwas komisch war, dass man so oft angesprochen wurde.

 

5. Ich muss sagen, dass ich mir keine großen Gedanken gemacht habe, ob ich mich jetzt anders verhalten muss. Ich würde den Leuten einfach mit Respekt gegenübertreten und nett und freundlich sein. Damit macht man nie etwas falsch.

Worauf man allerdings achten muss ist, dass man, wenn man in die Tempel geht, Schulter und Knie bedeckt. Wie ich schon bei der ersten Frage beschrieben habe, muss meistens auch ein Sarong getragen werden. 

 

Es fallen auch direkt die vielen Opfergaben auf, die vor den Tempeln, Schreinen, Geschäften und Häusern stehen. In aus Bananenblättern gemachten Schalen werden Opfergaben gelegt. Diese bestehen meistens aus Essen, Blumen oder Geld. Außerdem steckt ein angezündetes Räucherstäbchen darin. Mit diesen Gaben sollen die Dämonen besänftigt werden. Da die Schalen wirklich oft zu finden sind, sollte man aufpassen, dass man sie nicht kaputt tritt.

 

Dirk von Singaporemylove

Dirk fliegt seit 2004 sowohl geschäftlich als auch privat immer wieder nach Südostasien. Insbesondere Singapur hat es ihm dabei angetan, was man auf seinem Blog Singaporemylove nachlesen kann.

SIngapore

1. Über Singapur bin ich auf meinen Reisen zwangsläufig auch mit Indonesien in Kontakt gekommen. Die ersten indonesischen Inseln sind mit einer Fähre von Singapur aus in kurzer Zeit zu erreichen. Als besonderes Reiseziel sind wohl vor allem die niedrigen Lebenshaltungskosten sind Thema. Auch die tollen Tauchgebiete sind definitiv eine Reise wert. Zudem bin ich als Hobbykoch immer auf der Suche nach interessanten, neuen Gerichten, da ich die indonesische Küche sehr zu schätzen weiß.

 
2. Ich mag Lombok ganz besonders und habe in Senggigi eine tolle Feriensiedlung kennengelernt. Außerdem: auch wenn ich wieder auf das Thema Essen komme: die Garküchen sind wirklich klasse und jeder sollte die tollen indonesischen Gerichte probieren.

3. Ein Großteil der indonesischen Bevölkerung ist muslimisch. Besonders bei dem Besuch einer Moschee sollte auf die Kleidung geachtet werden, Arme und Beine sollten bedeckt sein. Vor dem Betreten müssen außerdem die Schuhe ausgezogen werden. 

4. Im Grunde genommen erinnere ich mich immer ganz besonders gerne an die Natur dieses Landes. Dabei haben es mir insbesondere die schönen Strände und Sonnenuntergänge angetan. Außerdem sollte man, wann auch immer man nach Asien kommt, nicht versäumen, die Nachtmärkte zu besuchen und dort zu essen.

5. Zu dieser Frage kann ich leider nicht wirklich viel sagen. In Singapur ist es so, dass dort vier große Religionen größtenteils friedlich nebeneinander her leben. Sobald sich eine Religion radikalisiert, kommt es zu Spannungen. Was genau man aber hier in Indonesien beachten sollte? Dazu bin ich leider überfragt.

Fränzi von Um die Weltreise

Die Schweizerin Fränzi ist Expertin, wenn es um das Thema Weltreise geht. Sie und ihr Partner Simon teilen auf Um die Weltreise wertvolle Tipps und Tricks rund um dieses Thema.

Indonesien Um die Weltreise

1. Indonesien hat mehr als 17.000 Inseln, die größtenteils vulkanischen Ursprungs sind. Der größte Inselstaat der Welt bietet eine atemberaubende landschaftliche Vielfalt, welche die Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. Die exotische Mischung aus Reisterrassen, palmengesäumte Strände, kleinen Inseln, Tempeln und Vulkane machen Indonesien für mich zu einem einzigartigen Reiseland.

 

2. Flores! Die Insel östlich von Lombok hat unglaublich viel zu bieten. Bezaubernde Berglandschaften mit beschaulichen kleinen Dörfern, ursprüngliche Märkte, Küstenstreifen mit wunderbaren Tauch- und Schnorchelrevieren. Nicht zu vergessen der Vulkan Kelimutu mit seinen drei Kraterseen, die je nach Salzen und Metallerzem die Farben im Laufe der Tageszeit von tiefblau und grün-schwarz auf weiß-türkis wechseln. 

 

Ein weiteres Highlight ist Rinca Island mit den drachenähnlichen Waranen. Die grösste lebende Landechse der Welt bringt bei einer Länge von drei Metern 170 Kilogram auf die Waage. Diese Kolosse hinterlassen einen imposanten, wenn auch etwas angsteinflössenden Eindruck.

 

Wer das Paradies mit Robinson Crusoe Feeling sucht, ist auf Gili Meno genau richtig. Um uns von den Reisestrapazen zu erholen, verbrachten wir fast zehn Tage auf dieser kleinen Insel. Das Riff zum Schnorcheln direkt vor dem Bungalow sorgte für Abwechslung.

 

3. In Asien sollte man generell Dinge immer mit der rechten Hand überbringen oder entgegen nehmen, denn die Linke gilt als unrein. Dies gilt natürlich ebenso in Indonesien. Emotionen, vor allem in der Öffentlichkeit, sollten flach gehalten werden. Mit einem freundlichen Lächeln kommt man immer weiter als mit Zorn und Wut.

 

4. Besonders gut erinnere ich mich an den Tag, als wir den Kelimutu bestiegen. Sobald die Sonne aufgegangen war, machten sich die übrigen Touristen auf den Rückweg. Wir verweilten noch zwei Stunden länger oben. Nur mit der Sonne, die etwas höher am Himmel steht, entfalten sich die Farben der drei Kraterseen so wirklich. Es lohnte sich, in der eisigen Kälte zu verharren. Der Rückweg durch Bambushaine und Reisterrassen entschädigten für den strengen Aufstieg.


5. Es sollten generell einige Regeln beachtet werden im hinduistischen oder muslimischen Gebiet. Die Menschen in Indonesien legen großen Wert auf Tradition und Regeln. Deshalb sollte man sich nicht zu offenherzig kleiden. Zudem sollten Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit nicht ausgetauscht werden. In muslimischen Gebiet sollte in der Öffentlichkeit keinen Alkohol getrunken werden.

Sabine von Ferngeweht

Sabine bezeichnet ihren Blog Ferngeweht als Seite mit hohem Fernwehfaktor. Und man kann ihr nur Recht geben: Wunderschöne Bilder und Geschichten, die Lust darauf, all das selbst zu entdecken.

Indonesien

1. Indonesien ist ein riesiges Land, das man auf einer einzigen Reise niemals in seiner ganzen Vielfalt kennen lernen kann. Wir haben uns daher für die Region zwischen Bali und Flores entschieden. Beeindruckt hat mich in Indonesien vor allem die Unterwasserwelt – es verging kaum ein Tag, an dem ich nicht mit Schnorchel und Maske unterwegs war. Darüber hinaus erinnere ich mich gern an die unglaubliche Freundlichkeit der Menschen: In Indonesien bin ich vier Wochen lang mit einem Dauerlächeln herumgelaufen.

 

2. Entspannung pur findet man in Indonesien auf den Gili-Inseln bei Lombok. Je nach Ruhebedürfnis kann man zwischen drei Inseln wählen: Gili Trawangan ist die größte unter ihnen mit den meisten Backpackern und als Partyinsel bekannt. Gili Air ist ebenfalls touristisch gut erschlossen, aber es ist weit weniger los auf der Nachbarinsel. Gili Meno ist die ruhigste Insel, hier finden sich nur wenige Restaurants und Unterkünfte. Wir haben uns auf unserer Reise für Gili Air entschieden und haben es nicht bereut: eine herrliche Ruhe, perfekte Schnorchelgelegenheiten direkt am Strand, leckeres Essen - aus den geplanten zwei Übernachtungen wurden am Ende fünf.


3. Indonesier legen Wert auf angemessene Kleidung: Schultern und Knie sollten immer bedeckt sein, vor allem Frauen sollten nicht zu freizügig herumlaufen. In Tempelanlagen oder bei religiösen Veranstaltungen reichen lange Kleidungsstücke aber nicht aus: Hier wird erwartet, dass Frauen und Männer einen Sarong, eine Art Wickelrock tragen. In manchen Tempeln kann man sich diese am Eingang ausleihen. Ich empfehle, für den Notfall immer ein langes Tuch dabeizuhaben, das man sich schnell um die Hüften oder um die Schultern werfen kann.


4. Auf der Insel Flores wollten wir einen Ausflug zu einem Wasserfall in der Nähe der Stadt Labuan Bajo machen. Ein Taxifahrer brachte uns in das am Wasserfall gelegene Dorf und organisierte für uns drei Jungs, die uns den Weg zeigen sollten. Unser Weg durch das kleine Dorf zog sich lang hin – denn aus jedem Haus kamen Kinder und Erwachsene geströmt, die uns zuwinkten oder denen wir die Hand schütteln mussten. Sie fragten, wo wir herkommen und wo wir hinwollten und wünschten uns eine gute Reise. Selten habe ich als Traveller so viel Aufmerksamkeit, Interesse und Freundlichkeit erlebt wie in diesem kleinen Dorf.

 

5. Wie überall auf der Welt gilt: Als Reisender sollte man gegenüber den Menschen vor Ort Respekt zeigen, egal welcher Religion sie angehören. Auf der hindustischen Insel Bali zum Beispiel bekommt man viel von der Religion mit: Täglich findet irgendwo ein religiöses Fest statt, auf den Straßen liegen die hübsch gestalteten Opfergaben, manche Häuser haben eigene kleine Tempel im Garten. Man sollte die Menschen niemals beim Gebet oder bei der Ausübung religiöser Zeremonien stören, sondern sich lieber respektvoll im Hintergrund halten. Dasselbe gilt sicherlich für die muslimischen Regionen Indonesiens, mit denen ich allerdings wenig in Berührung gekommen bin.

 

Ani aus Indonesien

Die 28jährige Ani kommt ursprünglich aus der Nähe von Padang, West Sumatra. Mittlerweile lebt sie in Jakarta und studiert dort English Literature. Sie hat mir viel über die indonesischen Gebräuche und Traditionen, die Landschaft und die Menschen erzählt. Die 4. Frage lautete bei ihr: Gibt es eine Situation oder besondere Begebenheit, die für Indonesien und die indonesischen Leute typisch ist.

Indonesien

1. Das Spannendste an Indonesien sind wohl die vielen Unterschiede bei Kultur, Sprache und Landschaft. Das ergibt sich schon daraus, dass das Land aus vielen kleinen und größeren Inseln besteht.

 

Man kann viele Kulturen kennen lernen: Im Nordwesten beispielsweise findet man die Provinz Aceh, die stark von der islamischen Kultur geprägt ist. Im Norden von Sumatra leben hingegen hauptsächlich Christen. Und auf Nias, einer Insel südwestlich von Sumatra und einem beliebten Surfparadies lebt das Nias-Volk immer noch nach seinen ursprünglichen Regeln und Traditionen.

 

Außerdem werden immer noch viele verschiedene Sprachen und Dialekte gesprochen. Wenn man in eine kleines Dorf auf dem Land geht kann es sogar sein, dass manche Menschen Indonesisch gar nicht verstehen.

 

Auch die Landschaft hat so einiges zu bieten: Egal, ob man Seen, Bergketten, Vulkane, Wasserfälle oder weiße Sandstrände sucht, man wird sicher fündig.

 

2. Was man wohl auf keinen Fall verpasst haben sollte, sind die Naturschutzgebiete hier. Es gibt Orang Utans und Elefanten und auf manchen Inseln auch Naturschutzgebiete für Meeresschildkröten. Auch der Belitung Granite Stone Beach ist durchaus eine Reise wert. Als letztes Must-See fällt mir noch die „Jam Gadang“ in Bukittinggi ein. Dabei handelt es sich um eine 26 Meter hohe Turmuhr, die das Wahrzeichen der Stadt ist


3. Man sollte auf jeden Fall die lokale Kultur respektieren. Wenn man an einem Ort ist, an dem hauptsächlich Muslime leben, sollte man sich nicht zu freizügig kleiden. Wenn jemand ersucht, Dich mit einer Masche übers Ohr zu hauen (was hier leider öfter vorkommt), versuche nicht zu verärgert oder wütend zu sein. Sei nicht arrogant, aber auch nicht zu freundlich. Außerdem sollte man wohl mit dem Verkehr aufpassen, der hier schon mal gefährlich werden kann. Die meisten Indonesier ziehen dem Zu-Fuß-Gehen das OJEK vor. Dementsprechend gibt es immer sehr viel Verkehr in den Städten. Was ich vielleicht noch anmerken kann ist, dass die meisten Leute es zu schätzen wissen werden, wenn Du "Danke" oder "Entschuldigung" in ihrer Sprache sagen kannst.

 

4. Typisch für Indonesien? Definitiv "Rubber Time"! Rubber Time ist sozusagen das Gegenteil von Pünklichkeit. Wenn Du also zum Beispiel einen Minibus mietest und Dir wird mitgeteilt, dass Du um 9:00 Uhr abgeholt wirst, sind sie meistens um halb 10 da. Verspätung ist hier wie eine Kultur, die Leute sind nicht vertraut mit Pünktlichkeit. Für alle Fälle solltest Du selbst aber trotzdem pünktlich sein.

 

5. Das Wichtigste ist wohl die Kleidung. In Bali kann man problemlos mit Badeanzug oder Bikini an den Strand und sogar auf die Straße. Das ist aber an vielen anderen Orten nicht so. Außerdem kann es in manchen Gegenden sinnvoll sein, nicht zu offen zu zeigen, wenn man dem christlichen, insbesondere dem katholischen Glauben angehört. Man sollte also zum Beispiel vermeiden, offen eine Kette mit Kreuz zu tragen. Ich möchte hier keinen falschen Eindruck vermitteln, die meisten Moslems in Indonesien sind liebenswürdig und freundlich. Aber in manchen Gegenden (insbesondere im Nordwesten) ist die Haltung leider auch manchmal intoleranter.

 


Ich danke allen Autoren, die mitgemacht haben, für die tolle Zusammenarbeit! Es hat wirklich viel Spaß gemacht, neue Blogger kennen zu lernen und mit ihnen zu arbeiten!

Ganz besonders möchte ich mich bei  Chris von Globesurfer für das Zurverfügungstellen der in Indonesien aufgenommenen Bilder bedanken!

 

Alle übrigen Bilder der Autoren wurden mir von den jeweiligen Interviewpartnern zur Verfügung gestellt.


Dieser Beitrag ist Teil einer Serie:

  1. Thailand: Die fünf besten Tipps von Reisebloggern... und einem Local
  2. Indonesien: Die fünf besten Tipps von Reisebloggern... und einem Local 
  3. Philippinen: Die fünf besten Tipps von Reisebloggern... und einem Local

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Welches besondere Erlebnis verbindest du mit Indonesien?

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Kommentare: 2
  • #1

    Daniel (Montag, 19 Januar 2015 15:31)

    Hey Lisa,

    danke für die Fragen, habe sie gerne beantwortet ;).
    Finde es super, dass du bei deiner Interview Reihe auch immer einen Local befragst, ist besonders interessant was deren Meinung und Sichtweise ist.

    Beste Grüße
    Daniel

  • #2

    travelisi (Montag, 19 Januar 2015 16:19)

    Hey Daniel,
    danke dir! Es freut mich, dass du mitgemacht hast.
    Klasse, dass dir die Idee mit dem Local gefällt, ich hoffe, für nächste Woche die Philippinen klappt das genauso gut!;)
    Viele Grüße=)